Deutscher Kindergarten Hadersleben – Warteschule

Soziale Entwicklung

Vorraussetzung für Mitbestimmung schaffen

Der Sitzkreis ist ein gemeinsames, prädemokratisches Forum, in dem der Fokus auf den Anliegen des Einzelnen liegt und der Rücksichtnahme aller Anderen. Hier ist gezielter Platz für die Meinung des Kindes und der Erfahrung wie andere darauf reagieren könnten.

Die Zusammenarbeit durch Partnerspiele und unterschiedlichen Partnern bei Ausflügen unterstützt das Gemeinschaftsgefühl bei allen Kindern in der Gruppe.

Die Kinder sammeln Erfahrung dem Einhalten von in der Gemeinschaft aufgestellte Regeln, wie Gruppenregeln, verhandelte Regeln in der Relation mit anderen Kindern, Spielregeln in sowohl Regel-, Rollen- und Spontanspielen und allen Spielformen in denen es zu interpersonellen Prozessen kommt.

Bei Konflikten haben wir etablierte „Friedensrituale“ wie die klassische Entschuldigung und/oder in Verbindung mit einer Umarmung oder einem Handschlag, je nach Altersgruppe. Wir Verdeutlichung wie man Konflikte bereinigt. Ist etwas mit Vorsatz passiert? War es ein Versehen? Welche Folgen gibt es oder Möglichkeiten haben die Kinder? Wir nutzen die verpflichtende Entschuldigung als Kulturwerkzeug um auf die spätere gesellschaftliche Erwartungshaltung einer solchen vorzubereiten. Dabei ist es wichtig, dass die Erwachsenen dieses auch vorleben.

Empathie

Kinder müssen die eigenen Gefühle kennen lernen um sich in andere Erlebniswelten versetzen zu können um für ein Zusammenspiel vorbereitet zu, in dem es nicht immer nach den eigenen Vorstellungen abläuft. Dies läuft je nach Gruppe auf unterschieden Ebenen statt.

Däumlinge Hier werden die Gefühle primär Erfahren und durch die Erwachsenen begleitet.

Zwerge Hier wird das Erfahrung von Gefühlen vertieft und beginnend verbalisiert.

Schlümpfe Hier werden Gefühle nuancierter verbalisiert und die Gefühle in Relation zu anderen gesetzt.

Trolle In dieser Altersgruppe wird der Schwerpunkt auf Impulskontrolle gelegt, was im Einzelnen bedeutet, dass Gefühle nicht zwangsläufig eine Affekthandlung bedeuten, sondern diese beginnend gehemmt bzw. reflektiert werden kann.

Die Erwachsenen unterstützen diese Entwicklung durch Mimik und Gestik um Gefühle zu demonstrieren, auch bei geringen Intensitäten.

Relationskompetenz

Relationen zwischen den Kindern untereinander, aber auch zwischen Kind und Erwachsenen bauen auf Gleichwertigkeit, Verständnis und „Empathie“ um ein Verständnis für andere und die Konsequenzen des eigenen Handelns für andere zu schaffen.

Jedes Kind wird gehört. Erwachsene hören zu, aber erteilen erst das Wort wenn bereits ein Gespräch stattfindet. Es wird gewartet bis das andere Anliegen geklärt ist. Der Erwachsene signalisiert aber, dass das Kind gesehen wurde. Das Anliegen wird ernst genommen und respektiert und entsprechend der Dringlichkeit und Natur darauf reagiert um entweder das Anliegen zu erfüllen, das Problem zu lösen oder das Kind zu ermächtigen es selbst zu tun. Das Hierarchiegefüge ist sichtbar und wird bewusst gemacht durch vorgelebtes Verhalten der Erwachsenen (Höflichkeitsformen, bitten, danken, entschuldigen, etc.) und das Einfordern derselben von den Kindern.

Wir begegnen den Kindern mit positiven Erwartungen um sie darin zu fördern ebenfalls positiv auf ihr soziales Umfeld zuzugehen. Wir formulieren Aufgaben primär positiv. Negative Reaktionen und Verhaltensweisen werden sachlich und dialogisch kommentiert und in geringem Grad auch sanktioniert.

Es werden Freiräume und Freiheiten geben damit sich die Kinder selbstständig im Kindergarten bewegen können und durch eigenes Handeln ihre sozialen Kompetenzen und Fertigkeiten erproben und entwickeln können. Damit die soziale Entwicklung nicht nur im kleinen Rahmen stattfindet, haben wir immer die Möglichkeit auch gruppenübergreifend zu arbeiten um den Rahmen größer zu gestalten.

Wir schaffen bekannte und deutliche Rahmen/Regeln in denen sich frei getraut wird zu experimentieren und in denen die Kinder eigene Handlungen frei verwalten – inklusive der Konsequenzen und der gemeinsamen Reflektion derselben. Dazu gehören Freude und Freundschaften genauso wie Frustration und Konflikt. Wir bieten einen sehr großen Raum für die soziale Entwicklung, damit Kinder Erfahrung mit dem gesamten Spektrum der eigenen Gefühle und den verschiedenen Kontaktformen mit anderen machen können.

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