Deutscher Kindergarten Hadersleben – Warteschule

Spiel

Spiel

Spielen ist die gängige Bezeichnung für fast alles was Kinder den Tag über so tun. Für Kinder selbst ist ein Großteil ihres Tages Spiel. Wenn man fragt was Sie gemacht haben, lautet die Antwort meistens „spielen“. Was ist denn aber spielen? Spielen ist ein lern- und Entwicklungsraum in dem die Kinder selber aktiver und engagierter Gestalter ihres Lernens sind. Spielen beinhaltet eine Eigenmotivation und ein Interesse an der handelnden Auseinandersetzung mit der Umwelt.

Die Kinder erleben wie ihre eigenen Handlungen ihre Umwelt beeinflussen und können so direkt erleben und erfahren wie diese reagiert und das jeden Tag wieder, auch wenn es von außen erst einmal aussieht wie eine repetitive Handlung ohne Progression. Das beinhaltet wie verschieden Materialien sich verhalten und welche Eigenschaften diese haben oder wie die sozialen Verhältnisse aussehen. Es ist eine Sphäre der Sicherheit, Geborgenheit und Abenteuerlust. Im Spiel kann und wird alles erprobt und erforscht mit dem sich umgibt oder umgeben wird. Das stellt eine große Verantwortung für die Erwachsenen dar, da diese den Rahmen definieren, in dem sich die Kinder bewegen. Kinder entwickeln das Spiel weiter auf Grundlage der Erfahrung, die sie mit dem Spielen bzw. dem Lernprozess machen. Das kann alles sein vom wiederholten runterhüpfen vom Stuhl/Tisch/Sandkasten bis zum Nachspielen von erlebten sozialen Situationen sein. Wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um, wie gehen diese mit mir um? Habe ich Einfluss darauf wie andere mit mir umgehen? Gefällt mir wie mit mir umgegangen wird? Dies sind wichtige Bausteine in der Identitätsfindung. Die Kinder erleben aus erster Hand wo ihre Fähigkeiten und Kompetenzen liegen, aber auch wo die eigenen Begrenzungen liegen. Spielen erfordert in der Regel das Kommunizieren mit anderen Teilnehmern, seien es Erwachsene oder Kinder, je nach Art des Spiels.

Das Spiel an sich deckt den gesamten Erfahrungsschatz und das Interesse der Kinder. Anhand der Art und Weise wie Kinder spielen, ob miteinander allein oder angeleitet, können wir sehen und feststellen wo Stärken, Schwächen und Entwicklungsstand der Kinder liegen in jedem Bereich der Lehrpläne. Die gemachten Erfahrungen bilden die Grundlage für jede weitere Erfahrungen, die Kinder im Laufe ihres Lebens machen bis weit in das Erwachsenenalter hinein. Spielen ist ein Grundbedürfnis aller Kinder, unabhängig Herkunft und Kultur und wird immer bis zu den eigenen Grenzen und den von außen gesetzten Grenzen erforscht und darüber hinaus um sich dadurch ein Bild von der Welt zu schaffen, dass so präzise wie möglich ist. Wenn dieses Bild Gestalt annimmt und für das Kind eine Überschaubarkeit und Wiedererkennung darstellt, kann sich das Kind sehr viel sicherer in der Welt bewegen und absehen, wie diese auf die Handlungen des Kindes reagieren wird.

Spielen ist der Spiegel der Welt, wie Kinder sie wahrnehmen.

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